Leserbrief Günther Schmidt Kitagipfel

16 Jahre lang hatte die SPD die Gestaltungsmehrheit in Unna.

In der Zeit hätte man 32 Kitagipfel veranstalten können. Nach gut einem Jahr mit einem CDU Bürgermeister und dem Verlust der Mehrheit lamentiert sie über Versäumnisse der Vergangenheit. Größer können die Krokodilstränen gar nicht sein.

Aber seien wir fair, die Entscheidungen wurden vom Rat in seiner Gesamtheit getragen und zwar ohne Gegenstimmen. Das Problem war nie, dass man keine Kitaplätze oder Kapazitäten an der offenen Grundschule bauen wollte. Als das erste Gesetz zum Recht auf einen Kitaplatz, damals für Dreijährige aufkam, hat man mit dem Ausbau begonnen. Die Nachfrage überstieg rasch die Kapazitäten. Dann wurden die Anspruchsgrenzen immer weiter gesenkt, immer jüngere Kinder erhielten einen Anspruch auf einen Kitaplatz.  Ähnlich verhielt es sich mit der offenen Ganztagsgrundschule. Ging das Schulamt im Anfang von einer Nachfrage von etwa 25% aus, liegt sie aktuell bei etwa 60%. Man braucht nicht nur geeignete Grundstücke, sondern auch die Handwerker und zuletzt auch qualifiziertes Personal. Es saßen ja nicht zehntausende ausgebildete Erzieherinnen zuhause und warteten auf eine Anstellung. 

Außerdem wurde vor gut zehn Jahren im damaligen Schulentwicklungsplan eine Abnahme der Schülerzahle um 20% bis Mitte der 20er Jahre prognostiziert. Die Abnahme trat in den Folgejahren auch tatsächlich ein. Es wurde sogar ernsthaft befürchtet, dass evt. Grundschulen geschlossen werden müssten. Man sah die Grundschulen in den Ostgemeinden schon als einzügige Zwergschulen. Dann kamen Flüchtlinge mit Kindern und auch die Geburtenrate  bei den Deutschen stieg wieder an. Hätte man in Zeiten rückläufiger Schülerzahlen Plätze auf Vorrat gebaut, der Rat wäre vom Bund der Steuerzahler wegen Geldverschwendung im Schwarzbuch gelandet.

Es ist also nicht so einfach, wie uns die SPD jetzt weismachen will. Gerade Herr Laaser sollte es besser wissen, da er jahrelang im Schulausschuss war und selbst  er hat es nicht vorhergesehen. Prognosen sind immer schwierig, weil sie die Zukunft betreffen.

Noch ein Wort zum Bau einer Eishalle. Die wird nur von der WBU bewirtschaftet, bezahlen muss sie die Stadt Unna, also wir.  Die WBU ist wie ein Hausverwalter, der sich um Gebäude kümmert, die jemand anders, hier die Stadt Unna, gebaut hat, seien es die Eishalle, das Schwimmbad oder die Garagen.